Goethe hat die deutsche Sprache wie keiner anderer bereichert. Goethes umfangreiches Lebenswerk ist eine wunderbare Quelle für unzählige Gedichte und Aphorismen, die sich zum Beispiel als Einladungstext besonders hervorheben.
Nicht nur Verliebte kennen den Ausspruch „Himmelhoch jauchzend zum Tode betrübt“. Sogar im benachbarten Ausland wird diese Formel gerne verwendet, weil sie die Achterbahn der Gefühle so wunderbar auf den Punkt bringt.
Kennen Sie jedoch auch das Gedicht, aus dem dieser Ausspruch stammt? Es lohnt sich durchaus, sich einmal das gesamte Gedicht zu Gemüte zu führen:
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt –
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
Wer dieses Gedicht als Einleitung für eine Einladung zu einem romantischen Abend verwendet, kann doch eigentlich keine Abfuhr bekommen!
Für die Geburt oder auch den Geburtstag eines Kindes hat Goethe, selbst Vater eines Sohnes, eine wundervolle Anregung: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“
Für Hochzeitskarten ist die folgende Aussage Goethes durchaus geeignet. „In der Ehe muss man sich manchmal streiten, nur so erfährt man etwas voneinander“.
Auf die Einladungskarte von Geburtstagskindern, die schon lange keine Kinder mehr sind, passt das folgende Gedicht:
Das Alter
Das Alter ist ein höflich Mann:
Einmal übers andre klopft er an;
Aber nun sagt niemand: Herein!
Und vor der Türe will er nicht sein.
Da klinkt er auf, tritt ein so schnell,
Und nun heißt’s, er sei ein grober Gesell.
Diese Anregungen könnte man noch viel weiter führen. An anderer Stelle wird Deutschlands größter Dichter und Denker bestimmt noch einmal als Ratgeber auftreten.